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„Wein ist eine echte Leidenschaft“

Claude-Francois

„Wein ist eine echte Leidenschaft“

Einen ganzen Monat – nämlich den Juni – widmet Letzshop den Trauben der Mosel oder besser gesagt den Winzern und ihrem Wein. Und genau deswegen haben wir den Luxemburger Journalist, Publizist, Weinkritiker… und Weinfan Claude François auf eine „Tour du Vin“ entlang der Mosel, da er diese wie seine Westentasche kennt.

Claude François und der Wein

Ehe Claude François eine journalistische Laufbahn einschlug, war er auf dem Sprung zu einer Karriere als „Informatiker und/oder Elektroniker“, denn Elektrotechnik war lange Zeit sein Steckenpferd. Doch auch das Schreiben war eine Leidenschaft. Mit einem Freund gab er als Vierzehnjähriger eine Zeitschrift über Rock- und Popmusik heraus, „ein paar polykopierte Blätter, die mit einer Heftklammer zusammengehalten wurden“ und in seinem Heimatort Düdelingen von Haus zu Haus verkauft wurden, für „fünf Franken das Exemplar“. Ein Journalist in spe…In den 80er Jahren stiess er dann als Journalist zur Télécran-Redaktion hinzu. Heute ist Claude François Herausgeber des Guide VinsLux und Geschäftsführer von prima.lu SARL.

Was das alles mit Wein zu tun hat? „Leidenschaft war immer meine Triebfeder. Und Wein war der ständige Begleiter“, schmunzelt Claude François. „Mit 15 Jahren durfte ich meine ersten Tropfen Rotwein trinken“, erinnert er sich, „das war ein sehr guter Châteauneuf-du Pape“. Claudes Vater war zwar kein Experte, „aber in unserem Haus gab es immer guten Wein, auch viele Luxemburger Crus“.

Mit seinen Freunden begann er dann, Luxemburger Winzer zu besuchen, „und das war zuweilen sehr intensiv…“. Aus diesem Antasten wurde eine professionelle Auseinandersetzung mit einem Produkt, „das ungemein fasziniert, denn man hat immer das Gefühl, eine weitere Nuance, einen bis dahin versteckten Aspekt eines Crus zu entdecken“, schwärmt er.

Heute ist Claude François ein Liebhaber Luxemburger Weine und Crémants, und auch ein leidenschaftlicher Fan von Bordeaux-Crus, „egal ob sie aus dem Médoc, aus dem Libournais oder aus Pessac-Léognan stammen – sie müssen nur dieses gewisse Etwas haben, das Bordeaux-Crus aus besten Lagen einmalig macht“, erklärt der Experte, „und dabei müssen sie nicht wirklich teuer sein!“. Schwach wird er auch bei „tollen Barolos, vollmundigen Toskanern, herzhaften Douro-Rotweinen, mächtigen Châteauneufs-du-Pape, filigranen Burgundern…“

Was ist wichtig bei der Wahl eines Weins?

Es gibt durchaus einige Parameter, die es zu beachten gibt. So passen gerbstoffreiche, schwere Weine nicht zu „filigranen, delikaten Gerichten“, und ein zu leichter Wein kann es nicht mit herzhaften Gerichten aufnehmen. Der Preis ist zwar ein Kriterium, aber nicht das entscheidende, denn ein guter Crémant kann es problemlos mit einem teureren Champagner aufnehmen, vorausgesetzt, er hat mindestens 24 oder 30 Monate auf der Hefe gelegen. Die Qualität der Trauben und eine geringere Erntemenge seien entscheidend, und nicht unbedingt ein prestigeträchtiges Etikett.

 

Aber wie wählt man den perfekten Wein zum Essen aus?

Das ist an sich der Job eines Sommeliers, und ein Journalist sollte sich nicht anmaßen, dieses Metier ausüben zu wollen. Aber mit der Zeit entwickelt man natürlich ein Gefühl für passende Pairings und zuweilen gewagte Assoziationen, und es macht Spaß, auch als gelegentlicher Hobbykoch, neue Dinge auszuprobieren.

Gibt es Trends beim Wein?

Sicher, die Ansprüche und die Erwartungen der Konsumenten verändern sich ständig, und so verändert sich auch der Markt. Ich denke so zum Beispiel an den Trend bei Bordeauxweinen, die vor 20 Jahren extrem massiv, holzbetont, tanninreich waren, overloaded, und die jetzt wesentlich feiner und konsumentenfreundlicher sind. In Luxemburg geht der Trend in Richtung trockenere Weine, mit präziserer Aromatik, sie sind naturnäher und auch länger haltbar. Und natürlich ist auch der Klimawandel spürbar. Vor allem der Jahrgang 2018, aber auch der 2020er fallen durch sehr alkoholbetonte Weine auf, aber der ausgeglichenere Jahrgang 2019 hat vom Klimawandel in anderer Weise Nutzen gezogen. Dennoch hat es mit dem Jahrgang 2021 wieder einen sehr mäßigen, unauffälligen Jahrgang gegeben, während der 2022er exzellente Weine verspricht. Ich beginne gerade mit der systematischen Verkostung des Jahrgangs, und er macht Spaß!

Welchen Wein bevorzugen Sie persönlich?
Haben Sie einen persönlichen Lieblingswein oder Jahrgang?

Sie haben mich nicht nach dem besten Wein gefragt, den ich je getrunken habe. Das ist auch gut so. Denn ich weiß es nicht. Ich habe so viele grandiose Weine trinken oder verkosten dürfen, dass es mir gar nicht einfallen würde, welcher denn nun ‚der beste gewesen sein könnte. Ich weiß nur, dass die Weine am besten schmecken, die man mit lieben Menschen zusammen trinkt… Und nein, ich habe keinen Lieblingswein, ich habe viele Lieblingsweine. Und mehrere Lieblingssorten: Riesling und Pinot Blanc, Viognier, Cabernet und Merlot, Grenache und Carignan….

Trinken Sie privat lieber Wein oder darf es auch mal ein Bier sein?

Ja, ein Bier darf es auch sein. Im Sommer, wenn es sehr warm ist. Nach einer Fahrradtour. Und nach einer intensiven Weinverkostung…

Champagner, Crémant oder Prosecco?

Crémant natürlich. Und gerne auch einen Crémant Rosé.

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