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Luxemburg: Ein kleines Weinanbaugebiet mit großem Potenzial

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Luxemburg: Ein kleines Weinanbaugebiet
mit großem Potenzial

Luxemburger Wein wird nicht nur hierzulande sehr gepriesen. Und die lokalen Winzer sowie ihre Weine sind absolut einen Abstecher an die Mosel wert. Wer dazu keine Zeit hat, der kann sich gerne auf Letzshop eine Auswahl zusammenstellen und sie sich bequem nach Hause liefern lassen zum Pröbeln und Geniessen.

Die Weinbaukultur an der Mosel

Ende des vierten Jahrhunderts nach Christus schwärmte der römische Dichter Ausonius vom Weinbau an den Hängen der Mosel, wo die höher gelegenen Parzellen mit Reben bepflanzt waren. Aber schon viele Jahrhunderte zuvor wurden in unseren Gegenden Trauben angebaut, und im Mittelalter sollten die Klöster die Kultur des Weinbaus fortsetzen. In dieser Zeit des wärmeren Klimas wurden immer mehr Rebstöcke gepflanzt, nicht nur an der Mosel, sondern auch an der Sauer und an der Our.

Aller Anfang ist schwer

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Luxemburg hauptsächlich einfache Sorten angebaut, wie z.B. der Elbling, der in Deutschland vor allem für die Herstellung von Schaumwein verwendet wurde. Dann kamen schwere Krisen: Die aus den USA eingeschleppte Reblaus vernichtete die Reben, die beiden Weltkriege und die Umwälzungen auf den europäischen Märkten zwangen die Winzer zur Neuorientierung. Weitere Sorten wurden gepflanzt, es wurde in moderne Keltermethoden investiert und immer mehr Wert auf Qualität gelegt. Eine neue Generation von gut ausgebildeten Weinbautechnikern und Önologen hob die luxemburgischen Weine auf ein neues Niveau, und die Winzer konnten ihre Weine mit großem Erfolg bei internationalen Wettbewerben präsentieren.

Der „Crémant“ ist in aller Munde

Einige Innovationen gaben dem luxemburgischen Weinbau Auftrieb, allen voran die Einführung des „Crémant de Luxembourg“ im Jahr 1991, der nicht nur die Schaumweinproduktion revolutionierte und den Winzern ein echtes Erfolgsprodukt bescherte, sondern auch das Qualitätsbewusstsein im Allgemeinen steigerte. Heute werden jährlich etwa drei Millionen Flaschen Crémant produziert, und kaum ein Weinkeller kann auf ihn verzichten, denn er ist ein wichtiger Faktor für den Cashflow. Viele Weinkeller bieten mehrere Cuvées an; die Palette reicht von traditionellen Crémants über Jahrgangs-Cuvées und Rosé-Crémants bis hin zu edlen Cuvées in höheren Preisklassen. Seit dem Jahrgang 2016 müssen „Crémants millésimés“ übrigens mindestens 24 Monate auf der Hefe liegen, um als solche nach dem AOP anerkannt zu werden.

Die „Appellation d’Origine Protégée“ (AOP) lässt grüssen

Ein weiterer Meilenstein im Jahr 2014 war die Einführung der „Appellation d’Origine Protégée“ (AOP), ein Qualitätssystem für Weine und Crémants, mit dem die Europäische Kommission Qualitätsweine aus bestimmten Gebieten schützt. Es wurde eine neue offizielle Qualitätspyramide mit drei verschiedenen Stufen geschaffen: Côtes de… (Höchstertrag von 115 hl/ha für Elbling und Rivaner, 100 für die anderen Sorten), Coteaux de…-Weine (Höchstertrag 75 hl/ha) und schließlich Lieu-dit-Crus mit spezifischen Lagenbezeichnungen, d.h. Weine aus besonders guten Terroirs.

In der Praxis schränken die Winzer die Höchsterträge oft noch stärker ein, so dass luxemburgische Weine mit Erträgen von weniger als 50 oder sogar weniger Hektar pro Hektoliter keine Seltenheit mehr sind. Der Preis solcher Weine steigt entsprechend.

Die Entstehung der Qualitätscharten

Um ihren Spitzenweinen eine besondere Aufmerksamkeit zu verleihen und sie aus der normalen Produktion herauszuheben, schufen die Winzer im Laufe der Zeit Qualitätscharten. Das älteste Charta-Label für Luxemburger Weine geht auf das Jahr 1988 zurück: Domaine et Tradition. Sieben Pionierbetriebe schufen freiwillig diese Charta, in der bereits ein maximaler Ertrag festgehalten war, um das Potenzial der besten Lagen auszuschöpfen; heute gehören acht Betriebe der Charta an.

Mit dem Jahrgang 2007 stellte die Vereinigung der Privatwinzer eine eigene Charta vor, die heutige Charta Luxembourg oder Charta Privatwënzer. Nicht jeder Betrieb bietet Chartaweine an, und die Anzahl schwankt von Jahrgang zu Jahrgang erheblich.

2008 wurde die erste grenzüberschreitende Winzer-Charta aus der Taufe gehoben: Die Charte Schengen Prestige vereint luxemburgische Winzerbetriebe und die Genossenschaftswinzer der Domaines Vinsmoselle sowie Betriebe aus dem deutschen und dem französischen Grenzgebiet.

Die Wandlung der Sortenvielfalt

Insgesamt hat sich die Sortenvielfalt – das Verhältnis der Rebsorten zur Gesamtanbaufläche – im Laufe der Jahre stark verändert. Luxemburg verfügt zwischen Schengen und Wasserbillig über weniger als 1300 Hektar Rebfläche, die sich auf 42 Kilometer verteilen. Hinzu kommen noch einige Hektar, die von drei Winzern an der Sauer bewirtschaftet werden.

Dominierten vor 50 Jahren noch weitgehend die Sorten Elbling und Rivaner, so ist ihr Bestand zugunsten klassischer Edelsorten wie Grauburgunder gewichen, und Chardonnay und Pinot Noir sind inzwischen zu Standardsorten geworden.

Nach Angaben des Luxemburger Weininstituts in Remich verteilen sich die Sorten wie folgt (Stand: 15. Mai 2022):

  • Rivaner: 254,9 Hektar (20,5 % der Fläche)
  • Grauburgunder: 195,4 (15,6 %)
  • Auxerrois: 185,7 (14,9 %)
  • Weißer Burgunder: 161,1 (12,9 %)
  • Riesling: 159.9 (12.8 %)
  • Spätburgunder: 131,6 (10,5 %)
  • Elbling: 58.6 (4.7 %)
  • Chardonnay: 57,4 (4,6 %)
  • Gewürztraminer: 20,6 (1,7 %)
  • St. Laurent: 3,7 (0,3 %)
  • Spätburgunder précoce: 2,7 (0,2 %)
  • Sauvignon blanc: 1,0 (0,1 %)
  • Dakapo: 0,9 (0,1%)
  • Silvaner: 0,5 (0,05 %)
  • Andere Sorten wie Cabernet blanc oder Pinotage: insgesamt 14,3 (1,1 %).

Von Spätlesen und Strohweinen

Wer Likörweine oder süße Dessertweine mag, kommt in Luxemburg ebenfalls auf seine Kosten. Spätlesen und Strohweine sind konzentrierte Traubennektare, die aus sehr reifen oder sogar ausgetrockneten Trauben hergestellt werden.

Wenn die klimatischen Bedingungen es zulassen, lassen die Winzer ihre Trauben in einigen Parzellen länger hängen, um sie später als jene für die normale Produktion zu ernten. Manchmal werden diese Trauben dann von dem Edelpilz Botrytis cinerea befallen, was zur Verdunstung des Wassers in den Trauben führt; dadurch kommt es zu einer natürlichen Konzentration der Inhaltsstoffe und der Aromen. Spätlesen werden aus den Sorten Auxerrois, Pinot Blanc, Pinot Gris, Riesling und Gewürztraminer hergestellt.

Strohweine sind besondere Nektare. Auxerrois, Weißburgunder, Grauburgunder und Gewürztraminer sind die zugelassenen Sorten für die Herstellung von „vin de paille“. Nur sehr gesunde Trauben werden verwendet und mindestens zwei Monate lang auf Strohmatten getrocknet. Was übrig bleibt, ist ein dichter, öliger Nektar, der mehr als 200 Gramm Zucker pro Liter enthalten kann.

Eisweine sind sehr beliebte und teure Raritäten und werden nur aus Pinot Blanc, Pinot Gris oder Riesling hergestellt. Diese Spezialitäten sind sehr selten geworden, denn Eisweine gibt es in den letzten Jahren wegen der milden Winter kaum noch – für einen Eiswein gilt eine Außentemperatur von mindestens -7 Grad Celsius bei der Lese der natürlich tiefgekühlten Beeren. Sie werden schonend gepresst, so dass ausschließlich zuckerhaltiger Extrakt gewonnen wird; auch die Säure ist stark konzentriert und ein Eiswein enthält oft nicht einmal zehn Prozent Alkohol.

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